Von einer argentinischen Metropole in den Osten Brandenburgs / Meine Erfahrung mit dem Schüleraustausch in Deutschland
Vom 17. Januar bis zum 14. März 2025 waren an den Evangelischen Johanniter-Schulen Wriezen vier Jugendliche einer argentinischen Schule zu Gast. Eine der Schülerinnen – Clara Gutheim – berichtet hier von ihren Erfahrungen und Erlebnissen.
„Am 16. Januar 2025 sind wir nach Deutschland gekommen, mit einer Gruppe von 38 Schülern von der Gutenberg-Schule in Mar del Plata. Seit unserer Ankunft in Frankfurt (Main) haben wir uns in ganz Deutschland verteilt. Vier von uns haben den Zug nach Berlin genommen, um unsere Austauschschüler zu treffen. Der Austausch dauerte neun Wochen bis zum 17. März. Das Ziel des Austauschs war es, unser Deutsch zu verbessern, neue Leute kennenzulernen, die deutsche Kultur zu erleben und unsere argentinische Kultur zu teilen. In diesen neun Wochen haben wir in deutschen Familien gewohnt, was uns geholfen hat, den Alltag besser zu verstehen.
Seit wir gekommen sind, haben wir viele Unterschiede gesehen. Ich war überrascht von der Pünktlichkeit, den frühen Essenszeiten und der Distanz gegenüber unbekannten Leuten. Unsere Routine bestand darin, jeden Morgen zur Evangelischen Johanniter-Schule in Wriezen zu gehen. Wir halfen unseren Klassenkameraden und Austauschpartnern in Spanisch, nahmen am Unterricht teil und genossen danach unsere Freizeit. Manchmal machten unsere Familien Pläne für uns oder wir organisierten selbst etwas, zum Beispiel spazieren gehen oder argentinisches Essen kochen. Die Sprache ist, na klar, eine Schwierigkeit, aber unser Grundwissen half uns bei der Kommunikation.
Ich glaube, das Schwierigste war nicht die Sprache, sondern zu wissen, dass das Leben zu Hause weiterging und wir einige Neuigkeiten verpassten. Aber das ist Teil des Austauschs. Zum Glück haben wir sehr nette Menschen kennengelernt und unser Verhältnis zu den Gastfamilien war sehr gut. Wir haben Kontakte in der Schule, in der Familie, im Zug und an vielen anderen Orten geknüpft. Es war wichtig, mit einem offenen Kopf zu kommen und zu wissen, dass nicht alles perfekt sein wird. Natürlich vermissten wir unsere Familien und einige Traditionen, aber die neun Wochen sind nun schon vorbei und wir sind bald wieder zu Hause.
Wir haben viel aus dem Austausch gelernt, nicht nur sprachlich, sondern auch über verschiedene Lebensweisen. Ich würde es auf jeden Fall jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, weil es eine besondere und wertvolle Erfahrung ist, sich an ein anderes Land zu gewöhnen und in einer neuen Umgebung zurechtzukommen.“
Clara Gutheim vom Instituto Juan Gutenberg aus Mar del Plata, Argentinien
Bildunterschrift
Respekt: Konzentriert steht Clara vor der Klasse 10, um den deutschen Schülerinnen und Schülern ihr Heimatland vorzustellen – natürlich auf Deutsch.
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