Chronik 1800 bis 1999
Die Geschichte der Stadt Wriezen - Eine chronologische Übersicht zusammengestellt von Dr. Jörg Kritzler (ehemaliger Stadtchronist der Stadt Wriezen)
Chronik 1800
1806 - Am 20. Oktober trifft der in der Schlacht von Jena geschlagene Preußenkönig in Wriezen ein und übernachtet im Haus des Kammerherrn Noedelchen. Am 26. Oktober marschiert General Durosnel mit einem Regiment der französischen Kavalleriedivision in die Stadt.
1807 - Der Kapitän Bolßon ist französicher Stadtkommandant von Wriezen.
1809 - Am 21. März wird die erste Stadtverordnetenversammlung gewählt. Der Landrat nimmt seinen Sitz in der Stadt.
1813 - Am 14. Januar treffen die ersten geschlagenen französischen Offiziere ein. Am 15. Februar sind die ersten Kosaken vor der Stadt. Am 10. März ziehen Teile des Yorkschen Corps durch die Stadt.
1816 - Die Friedenseiche auf dem Markt wird gepflanzt. Der untere Schützenplatz wird geschaffen und als Turnplatz eingerichtet. Das Landratsamt wird von Wriezen nach Freienwalde verlegt.
1821 - Das Haus Nr. 316 in der Mauerstraße wird als Synagoge eingerichtet.
1827 - Erste Wriezener Zeitung.
1830 - Abriss des alten Hospitals und Bau eines Gerichstgebäudes.
1833 - Beginn des Baus einer Steinstraße nach Freienwalde. Der alte Weg über Lüdersdorf nach Berlin geht ein.
1844 - Wriezen hat 8 Bockwindmühlen.
1847 - Bau der Chaussee nach Schulzendorf.
1850 - Gründung einer Braunkohlengewerkschaft "Wriezener Vereinsgruben".
1855 - Am 15. September Gründung einer freiwilligen Feuerwehr durch Bürgermeister Albert Mahler nach einem Brand in der Magazinstraße.
1862 - Am 3. November wird die Mädchenschule in der Gartenstraße eingeweiht.
1864 - Am 11. April Gründung des Reform-Realprogymnasiums.-6873 Einwohner.
1866 - Bau des Bahnhofs.
1867 - Am 1. Januar Eröffnung der Eisenbahnstrecke Wriezen-Eberswalde.
1870 - Am 24. Oktober Einweihung des Reform-Realprogymnasiums in der Krausenstraße.
1876 - Am 15. Mai Eröffnung der Eisenbahnstrecke Wriezen-Seelow-Frankfurt.
1880 - Am 18. Oktober wird die Taubstummenanstalt als Wilhelm-Augusta-Stift in der ehemaligen Kaserne der 60er eröffnet. Träger ist der Vaterländische Frauenverein.
1881 - Wriezen hat 15 Gastwirtschaften, 32 Schankwirtschaften, 5 Kleinhändler mit geistigen Getränken, 1 Bierschankstube, 1 Bier- und Weinschank, 1 Weinschank und 1 Herbergswirtschaft. Am 18. August wird die Taubstummenanstalt eingeweiht. Der rechte Flügel diente zuvor als Garnisionslazarett. Das Wildgehege am Weg nach Neugaul wird angelegt.
1883 - Das Postamt wird auf dem alten Kanalgelände, Markt 21, eingerichtet. Adolf Settekorn verlegt die Druckerei des Oberbarnimischen Wochenblattes von der Hospitalstraße in die Wilhelmstraße.
1884 - Beginn der Planung für die Eisenbahnstrecke Wriezen-Jädickendorf. Am Berliner Berg 8 wird das Kreiswaisenhaus gegründet. Neubau einer Synagoge (bis 1886)
1885 - Vom 28. Juni bis 1. Juli feiern zum 300-jährigen Jubiläum der Wriezener Schützengilde. Errichtung des Eingangstores zu "Liebers Höhe". 109 Straßen-Gaslaternen werden betrieben.
1886 - Am 21. Februar: Gau-Turntag des Barnimer-Uckermärker Gauverbandes in Wriezen. Am 19. April wird per Gesetz der Bau einer Eisenbahn nach Jädickendorf verfügt.
1889 - Im Februar wird der Beamtenverein in Wriezen gegründet. Zudem wird der Imkerverein Wriezen gegründet.
1890 - Am 6. Januar wird ein Fechtverein gegründet. Erste gewerkschaftliche Zusammenschlüsse.
1892 - Am 20. Dezember eröffnete die Bahnverbindung nach Jädickendorf.
1893 - Die letzte Personenpost fährt zwischen Wriezen und Strausberg.
1894 - Am 29. Januar stirbt Bürgermeister Albert Mahler. Emma Tesch, geb. Schmidt, wird als Hebamme in Wriezen benannt.
1895 - Am 26. August, abends um 20 Uhr, erfolgt die Grundsteinlegung für das Albert Mahler Denkmal. Am 25. September wird das Mahler-Denkmal anlässlich des 40 jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr eingeweiht. In Wriezen erscheint das Buch von Sanitätsrat Dr. Herrmann Christian Friedrich Brekenfeld: "Erlewnisse ut 1870 un 71" in plattdeutscher Sprache. Die Elementar-Knabenschule (Armenschule) in der Oderstraße wird aufgelöst.
Wriezen hat 7.142 Einwohner.
1897 - Bau einer städtischen Badeanstalt, der 1910 abgebrochen wurde (Oderbruchbahn).
1898 - Am 1. August wird der Fernsprechverkehr mit Berlin eröffnet. Am 15. Oktober Eröffnung der Bahnverbindung Wriezen-Werneuchen-Berlin.
1899 - Die Dampfschneidemühle mit Hobelwerk von Carl Stoltz wird begründet. Bau eines katholischen Schulhauses im Garten der Mauerstraße 22. Im Mai erscheint für wenige Monate die "Neue Oderbruchzeitung" als Tageszeitung. Am 24. August: Neugründung der Bäckerinnung. Obermeister ist August Erfkamp. Die Bäckerinnung besteht 300 Jahre. Am 16. Oktober wird die Sattlerinnung aufgegeben. Am 19. Oktober beschließt das Müllerhandwerk die Auflösung der Gilde.
Chronik 1900
1900 - Wriezen zählt 7 002 Einwohner und 648 Wohnhäuser. Aus einem Wahlverein entsteht der Ortsverein der Sozialdemokratischen Partei. Der Beamtenverein hat 44 Mitglieder.
1901 - Der St. Laurentius-Kirche wird die von König Ludwig I. von Bayern gestiftete Monstranz und der goldene Kelch gestohlen.
1902 - Bau des Hafens mit massivem Bollwerk. Die Chaussee nach Neulewin wird angelegt
1903 - Von Berlin nach Wriezen fahren täglich fünf Zugpaare, vier davon bis Jädickendorf. 1. Oktober: Der Wriezener Bahnsteig am Schlesischen Bahnhof in Berlin geht in Betrieb. Guttemplerloge „Oderblick No. 583“ wird gegründet, Leiter des deutschen Zweiges des Ordens ist der in Wriezen am 24. Januar 1862 geborene und damals in Hamburg wohnende Herrmann Blume.
1904 - Bruno Krautwurst aus Thüringen beginnt mit den Vorarbeiten zum Märkischen Hartsteinwerk am südlichen Ende der Frankfurter Straße. Das Deutsche Reich kauft das Postgebäude. Um- und Ausbau des Postgebäudes Markt 21, auf dem alten Kanalgelände.
1905/1906 - Der Kanal für den Schiffsverkehr zwischen Wriezen und Oderberg wird ausgebaut. Eine Gastwirtschaft „Auf dem Bock“ wird erwähnt, Gastwirt ist Franz Meier. 7289 Einwohner werden gezählt.
1906 - Der Hafen wird erneuert. Gründung einer Vereinsbank für Wriezen und Umgebung (später Raiffeisenbank). Gründung des Kleinkaliber-Schießvereins „Centrum“. 27. Februar: Gründung des „Wilhelm-Auguste-Victoria-Stifts“ und Bau eines Taubstummenheimes in der Freienwalder Straße zum Andenken an die Silberhochzeit Ihrer Majestäten. Der Stadtforst wird nach Tausch des Schwarzen Vorwerks gegen 62 ha Altgauler Heide mit einer Promenade durchzogen. Am 28. Oktober: Gründung der Freiwilligen Sanitätskolone in Wriezen unter Prof. Nölle (40 Bürger). Bau des Wasserturmes auf dem Berliner Berg. Am 1. Dezember: Inbetriebnahme des Wasserwerkes, erbaut von der Fa. C. Franke, Bremen, für 220 000 Mark. Die Brunnenanlagen werden damit abgelöst.
1907 - Umbau des Krankenhauses für 45 000 Mark. Verein der Kaufmannschaft, Vorsitzender Kurt Hückel, gegründet. Missglückter Versuch, die Staatsbahn für den Bau einer Bahnlinie durch das Oderbruch zu interessieren. 6 Zugpaare verkehren täglich zwischen Berlin und Wriezen. Im Dezember bewilligen die Kreistage die Kosten für die vorbereitenden Baumaßnahmen für die Oderbruchbahn
1908 - Am 17. November wird der „Landwirtschaftliche Vereine Wriezen“ von Administrator Alfred Stabenow und Domänenpächter Arnold Roloff begründet. Am 14. Dezember: Gründung des Beamten-Wohnungs-Vereins
1909 - Am 9. Mai wird Heinrich Lempuhl Ehrenbürger. Am 10. August wird Alwin Walther Stadtältester. Am 20. November beschließt der Kreistag den Bau der Oderbruchbahn
1910 - Am 1. Juni wird mit dem Bau der 119km langen Oderbruchbahn begonnen. Vom 26. bis 28. Juni: Feier zum 325-jährigen Bestehen der Wriezener Schützengilde. Neuherausgabe der überarbeiteten „Beschreibung der Stadt Wriezen und ihrer Umgebung“ von Ulrich durch Rudolf Schmidt, Eberswalde. Im Adressbuch Erwähnung einer „Vor-Militär-Musikschule“ unter Musikdirigent Rudolf Keil mit Sitz im Gebäude der heutigen Sparkasse. Wriezen hat 7 405 Einwohner.
1910/1911 - Im Dezember wird die elektrische Licht- und Kraftleitung gelegt.
1911 - Am 4. Mai: Eröffnung der Hafenbahn und Krananlage. Die Wilhelmstraße erhält Pflaster aus Schlackewürfeln statt Kopfsteinpflaster. Georg Höft, eröffnet in der Wilhelmstraße 44 ein Geschäft für Tabakwaren und Raucherartikel „en gros und en detail“. Erstes Kino des Kreises im Schützenhaus eingerichtet. Im Dezember erhält Wriezen Elektrizität durch das Märkische Elektrizitätswerk, seitdem elektrische Straßenbeleuchtung. Am 23. Dezember wird die Oderbruchbahnstrecke Wriezen-Golzow eröffnet. 1. Zug 5.37 Uhr. Bau eines Hafenspeichers durch die Getreidefirma A. Helfft und Co.
1912 - Verlängerung der Oderbruchbahn bis Fürstenwalde. Am 14. Juli erfolgt die Grundsteinlegung für die neue Katholische Kirche. Am 1. September Weihe des Kaiser- und Kriegerdenkmals auf dem Markt (geschaffen von C. Splieth, Berlin) durch Generalfeldmarschall von Haeseler – Harnekop. Am 24. Oktober kommt Pfarrer Sittek nach Wriezen. Neuanlage der Badeanstalt oberhalb der alten am Neuen Bliesdorfer Kanal.
1913 - Die neu erbaute St. Laurentius-Kirche wird in Benutzung genommen, Weihe am 21. September (erbaut nach Plänen des Dipl. Ing. Theodor Bohm). Am Gleichen Tag letzter Gottesdienst in der alten Lorenzkirche. Wriezen hat 7 512 Einwohner.
1913/ 1914 - Einrichtung einer Desinfektionsanstalt.
1914 - Am 29. September wird der Rentier Robert Jaenicke aus Halensee, der bis 1896 im Ehrendienst in der Stadt gewirkt hat und letztere testamentarisch reich bedachte, zum Ehrenbürger ernannt.
1918 - Am 31. Januar verstirbt Prof. Max Lieber in Karlsruhe und setzt die Stadt als Erbin ein. Der Krieg kostet 171 Einwohner das Leben (2,41 %). Wriezen zählt 7 405 Einwohner.
1919 - Anschaffung einer fahrbaren Dampfmaschine mit Geräte- und Jauchewagen. Die alte St. Laurentius-Kirche wird abgerissen. Das Real-Progymnasium in der Krausenstraße wird zum Reform-Real-Progymnasium. Frauenbund Wriezen gegründet.
1921 - Am 28. Juni wird der Rentier Adolph Schwarzmeier Ehrenbürger (von 1866 bis 1919 Stadtverordneter). Am 19. November wird in der Oberschule für Jungen in der Krausenstraße eine Granittafel für die 47 gefallenen ehemaligen Schüler enthüllt.
1922 - Im Mai: Eröffnung der Wriezener Abteilung der Oberbarnimer Kreisbank und Vereinigung mit der Städtischen Sparkasse. Am Eröffnungstag: Einweihung des von August Ellinger gestifteten Brunnens vor der Sparkasse („Königs Juste“). Am 10. August: Beginn des großen Landarbeiterstreiks im Oberbarnim.
1923 - Die „Oberbarnimer Nachrichten“ erscheint als Tageszeitung bis 31. Dezember 1923. Am 24. Oktober: Aufstand in Wriezen gegen Hungersnot und Inflation. Streik der Eisenbahner. Ein Panzerzug der Kapp-Leute wird in Wriezen aufgehalten. Plünderung von Geschäften. Die „Wriezener Zeitung“ wird mit dem „Oberbarnimschen Wochenblatt“ vereinigt. Turmbrand in der Marienkirche durch heißgelaufenen Orgelmotor. Am 1. Dezember kostet ein Brief von Wriezen nach Tiefensee 100 Milliarden Mark.
1924 - Die Hafenmühle der Sachsenbrotfabrik AG Dresden entsteht aus dem Hafenspeicher der Firma Helfft und Co. Gründung des Rotfrontkämpferbundes.
1925 - Am 15. Januar: Straßenschlacht zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Am 17. Mai: Weihe der Gedenkstätte für die Gefallenen, erbaut aus Steinen der ehemaligen Lorenzkirche. Entwurf: Baurat Trehde, Berlin. Bau des Beamtenhauses Freienwalder- / Ecke A._ Ellinger-Straße. Die katholische Gemeinde zählt 350 ansässige Katholiken. Wriezen hat 7 326 Einwohner. Am 16. Januar ist feierliche Einweihung der Knaben-Bürgerschule an der Bgm-Hasse-Straße, Rektor ist Fritz Weirich. Die Kalkbrennerei wird aufgegeben. Im April werden bei der Kanalisierung der Hospitalstraße die Reste eines Kahnliegeplatzes der Fischer und Hechtreißer gefunden.
1927 - Am 6. Juli: Beginn eines dreitägigen Schützenfestes. Einrichtung einer Fernzündung für sämtliche Gaslaternen. Rudersport in Wriezen begründet. Am Markt 10 wird eine Berufsschule eingerichtet (heute Förderschule).
1928 - Am 15. Mai: Einrichtung eines Kraftomnibusverkehrs zwischen Wriezen und Strausberg. Aufstellung eines Teleskop-Gasbehälters für 2500 Kubikmeter Gas mit Reglerhäuschen. Ein „Verein zur Hebung der Fischzucht für Wriezen und Umgebung“ wird unter dem Vorsitz von P. Katzke gegründet. Am 1. August wird nach längerem Stillstand die Hafenmühle durch die AG Hafenmühle wieder in Betrieb genommen. In der Stadt gibt es 180 Straßenlaternen. 180 „Schiffsfahrzeuge“ legen im Laufe des Jahres an.
1929 - 20. Mai: Schützenfest und Spezialmarkt – 2 Tage. 8. Juli: Brand der Hafenmühle, die völlig vernichtet wird. Gründung des Oberbarnimer Segelflugsportvereins durch Richard Kritzler. Das Adressbuch von 1929 / 30 erwähnt u. a.: 16 Bäckermeister, 5 Böttchermeister, 29 Schuhmacher, 13 Fleischermeister, 8 Korbmachermeister. 20 Schneidermeister, 10 Schmiedemeister, 15 Tischlermeister und 10 Malermeister. Die Schützengilde hat 56 Mitglieder. In Wriezen existieren 45 Vereine.
1930 - Am 1. Mai wird die Landgemeinde Altkietz eingemeindet. Der Lehrer Günther Marks wird als Organist berufen. Am 13. September wird die SA Wriezen als Truppe 3 des 36. Sturmes der VI. Standarte gegründet. Im Oktober wird die Ortsgruppe der NSDAP gegründet.
1931 - Am 25. Januar: Straßenschlacht zwischen Rotfrontkämpferbund und der SA. Wriezen wird i „Hochburg des Nationalsozialismus im Oderbruch“. Im März erneuerte Straßenschlacht in der Jägerstraße. Ab 1. Februar Postzustellung durch Kraftwagen in zwei Landkraftpostrevieren bis Ringenwalde und Wuschewier. Im Juli brennt die rot Mühle ab. Wriezen hat 763 Wohnhäuser. Erneuerung der Orgelmechanik in St. Marien. Bis 1932 entstand durch die Kreissiedlungsgesellschaft Oberbarnim, zwischen der Lehmpuhl, Ellinger, Eisenbahn und Eberswalder Straße die „Eisenbahnersiedlung“.
1931/1932 - Wriezen ist eine Stadt mit den Wohnplätzen Altkietz, Bock, Dachpappenfabrik (Homburgshöhe), Itritz, Kl. Mühle, Malzmühle, Rondeel, Rotemühle, Schneidemühle. Der Historiker Rudolf Schmidt gibt seine zweibändige „Wriezen – Geschichte der Stadt in Einzeldarstellungen heraus. Die höhere Töchterschule wird stufenweise vom Gymnasium übernommen.
1933 - Am 4. Ma findet die letzte Wahl eines Bäckerobermeisters statt. 16. Juni: Im Ergebnis der Volkszählung hat Wriezen 7748 Einwohner. 1. November: Beginn des Ausbaus einer Kanalisation. Durch die Brandenburgische Heimstättengesellschaft entsteht die Ostbundsiedlung und eine Siedlung südöstlich der Malzmühle.
1934 - Die Taubstummenanstalt wird geschlossen, sie wird Panzerschule für Soldaten des Heeres. Am 17. Mai feiert die Hebamme Emma Tesch ihr 40-jähriges Dienstjubiläum. Sie hat bis zu diesem Zeitpunkt 3 127 Kinder entbunden. Am 19. Mai: Beginn der Baggerarbeiten zur Einrichtung einer Badeanstalt an der Malzmühle. Am 10. Juli wird bei Baggerarbeiten am Malzmühlenteich (Stadtsee) ein Solinger Degen aus dem 16. Jahrhundert gefunden. Bei Kanalisationsarbeiten in der Wilhelmstraße werden die Fundamente des Kietzer Tores und einer Zugbrücke freigelegt.
1935 - 16. April: Der Gauleiter und Oberpräsident Wilhelm Kube, Regierungspräsident Dr. Fromm und der Polizeipräsident Graf Helldorf statten der Stadt einen Besuch ab. 18. August: Die neue Badeanstalt wird mit dem 1. Kreisschwimmfest eröffnet. Am 30. Oktober beziehen 3 Kompanien der 9. Schwadron (600 Mann) des Kradschützenbataillons „Eisenach“ unter Rittmeister von Hänisch bis zum 10. Juni 1936 Quartier in der Stadt.
1936 - Am 10. Oktober hat Wriezen 7 717 Einwohner Bau einer Molkerei. Klangliche Erneuerung der Orgel de Marienkirche und Wiederherstellung der ursprünglichen Wagner-Disposition. In der Heerespanzerschule etabliert sich die NSKK Motorsportschule, jeweils 60 Mann werden zehn Wochen als Panzerfahrer ausgebildet. Chef Standartenführer Edelmann. Im Sommer Eröffnung des Badehauses am Stadtsee.
1937 - Am 1. Juli Produktionsbeginn in der Molkerei.
1938 - Der Sportverein „Blau-Weiß“ wird gegründet. Am 29. Mai wird das ehemalige Logengebäude n der Friedrichstraße Hitler-Jugend-Heim. Am 10. November vormittags brennt die Synagoge. Beginn der Judenverfolgung in Wriezen.
1939 - Am 11. Juni treffen sich die „politische Leiter“ in der Stadt. Am 19. Oktober hat Wriezen 7598 Einwohner bei einer Fläche von 1817 Hektar. Bürgermeister ist Dr. Görlitz, 1. Beigeordneter Wilhelm Jäger. Chefarzt im Städtischen Krankenhaus ist Dr. Schmorell. Als praktische Ärzte wirken: SR Dr. Jahn, SR Dr. Morgenstern, Dr. Braß, Dr. Tschirschnitz, Paul Bäsell.
1940 - Am 21. März um 17.30 Uhr: Dammbruch bei der Hohensaatener Fährstelle und bei Zehden. Hochwasser im Oderbruch. Am 10. Oktober hat Wriezen 7 895 Einwohner.
1941 - Im Juni nehmen die „Steinbildhauerei-Werkstätten Arno Breker GmbH“, am Stadtrand von Wriezen (Stadtrandsiedlung) ihre Arbeit auf, 100 Beschäftigte.
1942 - Die Enteignung der jüdischen Gemeinde erfolgt. Der jüdische Friedhof wird der Stadt zugeordnet.
1943 - Das bronzene Reiterstandbild Wilhelms I. wird abgebaut und der Rüstung zugeführt.
1944 - Am 15. April wird auf der Generalversammlung die Umfirmung der „Vereinsbank Wriezen e.GmbH“ in „Raiffeisenbank Wriezen e.GmbH“ beschlossen. Ein im Jahre 1943 in Berlin gebildeter „Arbeitsstab zum Wiederaufbau kriegszerstörter Städte“ wird nach Wriezen verlegt Ein Bebauungsplan für Wriezen zeigt ein Bebauungsprojekt auf dem Hangbereich nordwestlich der Stadt (Sonnenburger Weg), vermutlich militärisch!
1945 - Am 30. Januar fährt der letzte Zug von Wriezen nach Jädickendorf. In der Nacht zum 31. Januar erreichen Vorausabteilunge der 5. Stoßarmee und der 2. Gardepanzerarmee der 1. Belorussischen Front die Oder und bilden einen Brückenkopf bei Güstebiese bis Neulewin. Ab dem 1. Februar ist Wriezen Frontgebiet. 8. Februar: Das Gebiet westlich der Oder wird in einer Tiefe von 15km evakuiert. Frauen und Kinder in Sonderzügen: 1.Zug nach Rheinsberg, Abfahrt 17 Uhr. 2. Zug nach Neustadt/ Dosse, Abfahrt 17.45 Uhr. 3. Zug nach Neuruppin, Abfahrt 18.30 Uhr. 4.Zug nach Neuruppin, Abfahrt 19.00 Uhr. 1. März: Zwangsevakuierung der verbliebenen Bevölkerung. 3. April: Räumungsbefehl durch den Reichsführer SS. 14. April: erster Artilleriebeschuss. 16. April: 4.00 Uhr Trommelfeuer der sowjetischen Armee auf Wriezen. Angriff der 47. Armee und 3. Stoßarmee; Einbruch in die deutschen Stellungen bei Wriezen. Das 9. Panzercorps der Roten Armee dringt bis zum Alten Oder vor. Das als Stützpunkt ausgebaute Wriezen kann durch den Einsatz der SS-Panzerjagdabteilung 560 und der Flakregimenter 13,53 und 182 gehalten werden. 18. April: Der Ort brennt in seiner gesamten Ausdehnung. Inmitten des Ortes ragt ein hoch loderndes Bauwerk heraus. Es ist die Kirche, ein großer gotischer Bau. Das Dach ist schon größtenteils eingestürzt. Der Turm brennt wie eine Fackel (Hofbauer). Um 14.14 Uhr stürzen die Glocken herab. Die Bahngleise werden bis Werneuchen durch einen „Schienenwolf“ zerstört. Der Südteil Wriezens und Teile der Innenstadt werden durch sowjetische Truppen besetzt. Nordwestlich der Stadt beim Rondeel dauern die Kämpfe bis 20. April an. 19. April: In den frühen Morgenstunden geht Wriezen verloren.
1946 - Am 7. Februar: gemeinsame Sitzung der SPD und KPD zur Vorbereitung der Vereinigung. Am 8. März verstirbt der japanische Arzt Nobutsugu Koyenuma in Wriezen. Am 17. März: Vereinigung von KPD und SPD zur SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Im März: Generalversammlung der Raiffeisenbank, die im April ihre Geschäfteaufnimmt. Am 11. April: Bildung einer Ortsgruppe der Liberaldemokratischen Partei Deutschlands (LDPD). Umbettung gefallener russischer Soldaten vom Ellinger-Brunnen nach Freienwalde. Wriezen hat 4 804 Einwohner. Beginn der Enttrümmerung. Am 15. September ist Kommunalwahl: Bürgermeister wird Herrmann Köpke (LDPD). Im Oktober wird das Typhuskrankenhaus aufgelöst. Das „Kirchenpatronat als staatliche Einrichtung“ wird durch die Provinzregierung aufgehoben.
1947 - Am 22. März um 6.00 Uhr: Dammbruch bei Reitwein Hochwasserkatastrophe im Oderbruch. 70 000 Hektar Land unter Wasser. 1. Flutwelle: Manschnow, Gorgast, Langsow, Gusow, Quappendorf, Neutrebbin, Wriezen. 2. Flutwelle: durch den Letschiner Hauptgraben in Richtung Wriezen. Höchster Wasserstand am 24. März. Am 23. April wird in der Gaststätte „Alte Wache“ der Spiel- und Sportverein (SSV) gegründet. Mai: Personenzugverkehr zum Wriezener Bahnhof (Berlin) wird wieder aufgenommen.
1948 - Die Bahnstrecke nach Neurüdnitz (12,3 km) wird im Zuge von Reparationsleistungen demontiert. Günter Ehrich gründet die Ortsgruppe der Jungen Pioniere. Die Ruine der Synagoge wird im Zuge der Enttrümmerung der Altstadt abgetragen.
1949 - Am 13. Februar wird die MAS Wriezen (Maschinenausleihstation) als Vorläufer des LIW auf dem Gelände der Fa. C. Wulff gegründet. Die Post zieht in das Tillak’sche Haus am Hindenburgplatz. Im 1. Wettbewerb „ Schöne Dörfer, schöne Städte“ erhält die Stadt eine Auszeichnung.
1950 - Am 1. Februar: Baubeginn der MAS Leitwerkstatt, später LIW. Wiederaufbau des Bahnhofes. Die Raiffeisengenossenschaft wird in „Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank Wriezen e.GmbH“ umbenannt.
1951 - Am 1. September: Einweihung des wiederhergestellten Bahnhofsgebäudes. 7. September: Einweihung der wieder aufgebauten Knabenbürgerschule in der Freienwalder Straße. Gründung der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG) Wriezen.
1952 - Gründung der MAS in Wriezen, Freienwalder Straße (Maschinenausleihstation). Der Kreis Oberbarnim wird zum Kreis Freienwalde. Wriezen gehört zum Bezirk Frankfurt/ Oder, Kreis Freienwalde. Das Amtsgericht Wriezen wird aufgelöst. Gründung der Betriebssportgemeinschaft „Lokomotive Wriezen“. 26. Oktober: Feierliche Übergabe der neuen Orgel in der Marienkirche an die Gemeinde (erbaut durch Fa. Schuke – Potsdam). Die Schulspeisung an Wriezener Schulen besteht aus einer Schrippe und 1 Tasse Milch. Die Verbindungsstraße zwischen Friedrichstraße und Steuerstraße erhält den Namen „Feuerwehrgasse“. Bei Ausgrabungen finden sich nördlich der Stadt drei früheisenzeitliche Urnengräberfelder entlang der Alten Oder.
1953 - Am 1. Januarübernimmt das Deutsche Rote Kreuz den Krankentransport. 1. LPG Typ III „Prof. Dr. Peiper“ gegründet. Am 14. Juni: 1. Abitur nach dem Kriege in der Oberschule Krausenstraße. Bildung einer Kampgruppeneinheit in Wriezen.
1954 - Am 1. April: Bildung des VEB Getränke Wriezen. Bau eines Stadions an der Schulzendorfer Chaussee und Einweihung.
1955 - Die Freiwillige Feuerwehr Wriezen begeht ihr 100-jähriges Jubiläum.
1956 - 26. Mai: Gründung der PGH Ofenbauer. 1. September: Die 11. Und 12. Klassen der Oberschule werden mit Internat von Wriezen nach Bad Freienwalde verlegt. Durchgängiger Reisezugverkehr zwischen Wriezen und Berlin-Lichtenberg nach dem Kriege.
195 - 23. Juli: Wriezen hat 5560 Einwohner (23. Juli). 4. September: Einweihung des neuen Krankenhauses am Sonnenburger Weg; Baukosten 11 Mill. Mark. 11 Ärzte betreuen 162 Patienten. 14. Oktober: Wiedereröffnung der Eisenbahnstrecke Wriezen-Neurüdnitz. Bei Bauarbeiten im Stadtkern wird ein Urnengräberfeld aus der Mittelbronzezeit entdeckt.
1958 - Errichtung einer Freilichtbühne am Schützenplatz, vormals Luisengrund.
1959 - Am 24. August: Gründung der Arbeiter-Wohnungsbaugenossenschaft „10. Jahrestag der DDR“. Beginn der Senfproduktion „Wriezener Senf“.
1960 - Beginn der Einrichtung eines Holzplatzes (VEB Holzimport) auf einer Fläche von 18 ha an der nördlichen Stadtgrenze. Gründung der Sparte „Ziergeflügel-, Exoten- und Kanarienzüchter“. Gründung der Stadt- und Zentralbibliothek.
1961 - Am 1. Juli: Eröffnung des Holzimport-Handelslager Wriezen.
1962 - 12. Januar: 625 Jahrfeier. 21. September: Gründung der Zwischengenossenschaftlichen Bauorganisation Wriezen (ZBO „Aufbau“) durch die LPGen Wriezen, Metzdorf, Kunersdorf und Möglin.
1963 - Die MAS Spezialwerkstatt wird LIW (Landtechnisches Instandsetzungswerk). 3. November: Gründung des KIM (Kombinat industrielle Mast) Entenproduktion in Wriezen.
1964 - Wriezen hat 5 491 Einwohner. Gründung des Kreisbetriebes für Landtechnik in der Freienwalder Straße (vormals MTS). Am 1. April Gründung des VE Landbaukombinats Frankfurt/ Oder, Sitz Wriezen. Am 12. Dezember stirbt Pfarrer Sittek, der erste Pfarrer der Laurentiuskirche, an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Am 14. Dezember wird der Wriezener Motorsportclub gegründet.
1965 - Am 8. Mai findet die erste Motor-Cross-Veranstaltung in den Silberbergen statt.
1966 - Grundsteinlegung für das neue Verwaltungsgebäude des LBK (Landbaukombinat). Gründung de Zwischenbetrieblichen Einrichtung (ZBE) „ Frischeierbetrieb“ in Homburgshöhe.
1967 - Richard Richert aus Wriezen findet in der Kiesgrube Vevais den gut erhaltenen Schädel eines Wollhaarnashorns. 30. September: Übergabe des 30 m hohen Getreidespeichers; Kapazität 10 000 t.
1968 - Am 27. Januar wird die PGH „Motor“ des Kfz-Handwerks gegründet. 31. März: Inbetriebnahme eines Agro-chemischen Zentrums an der Ostbundsiedlung.
1969 - Aufbau eines 10 000 Tonnen-Getreidesilos. Wiedereröffnung der Gasstätte „Rondeel“ durch Gastwirt Willi Eckert. Anlässlich des 20. Jahrestages des Bestehens der DDR erhält die Stadt ein neues Wappen.
1970 - Seit dem 1. Januar hat Wriezen offiziell ein neues Wappen. Am 14. August ist Grundsteinlegung für das Betonwerk in der Ostbundsiedlung. Gründung einer Chorgemeinschaft. Die nach Kriegsende in der Malzfabrik wieder aufgenommene Produktion endet. Weiternutzung durch das Halbleiterwerk Frankfurt/ Oder.
1971 - 26. März: 36 Gründungsmitglieder gründen die Sparte „Kleingärtner Wriezen II“, die sich nach der Wende 1989 Kleingartenverein „An der Volzine e.V.“ nennt. Wriezen hat 6 368 Einwohner.
1972 - 28. April Produktionsbeginn im Betonwerk. 13. November: Ein Orkan richtet schwere Schäden an.
1973 - Der ehemalige Speicher am Hafen wird als Kraftfuttermischwerk in Betrieb genommen. Am oberen Schützenplatz wird ein Café eröffnet. Neubau einer Schule in der Hospitalstraße, Ecke Gartenstraße und Einweihung am 29. Oktober (III. Oberschule).
1974 - Der Abriss des Sockels des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Markt erfolgt. Die Löwen des Denkmals kommen zunächst auf einen Kinderspielplatz, dann aber vor das Rathaus in der Freienwalder Straße. Eröffnung einer Kegelbahn. Gründung einer ZBE (Zwischenbetriebliche Einrichtung) Mischfutterwerk. 1. August: Gründung des Gemeindeverbandes Schulzendorf. 21. September: Die III. Oberschule in der Gartenstraße erhält den Namen „Salvador Allende“.
1975 - 17. März: Enthüllung eines Denkmals für gefallene polnische und sowjetische Soldaten auf dem Marktlatz. Der ehemalige sowjetische Soldat Anatoli Kowalenko erhält die Ehrenbürgerschaft der Stadt. 6. Oktober: Die II. Oberschule (ehemals Knaben-Bürgerschule in der Freienwalder Straße) erhält den Namen „Fritz Dornbusch“.
1975/ 1976 - Errichtung von drei 5-geschossigen Wohnhäusern gegenüber dem Friedhof.
1976 - 1. Februar: Wriezen wird in den Gemeindeverband Schulzendorf integriert; Umbenennung in Gemeindeverband Wriezen.
1978 - Am 21. Juli wird der Storchenturm in Altgaul eröffnet. Lehrschau „Weißstorch“. Zwischen Gasanstalt und Krankenhaus entstehen die ersten Häuser. Im Frühjahr Baubeginn des Waldbades. Aufforstung des Tannensteiges. 23. November: Inbetriebnahme der neuen Tankstelle Freienwalder Straße.
1979 - Im Dezember wird mit dem Bau eines Wohnblocks am oberen Schützenplatz begonnen.
1980 - Am 8. Juni wird der Tannensteig als Wanderweg und Lehrpfad eröffnet. Am 13. September begeht die Wriezener Freiwilligen Feuerwehr ihr 125-jähriges Jubiläum mit einem Festumzug und anschl. Vorführungen auf dem oberen Schützenlatz. Auf dem Gelände der ehemaligen Seifenfabrik in der Frankfurter Straße wird ein Lehrlingswohnheim des Landbaukombinats errichtet.
1982 - Am 1. Februar wird der Personenzugverkehr nach Neurüdnitz eingestellt. März: Das ehemalige Schützenhaus wird abgerissen. Am 16. März verstirbt der langjährigen Bürgermeister Horst Lösler (von 1954 bis 1960 und von 1969 bis 1982). Eröffnung des Waldbades.
1984 - Zum 1. März wird der ehemalige Lehrer Gerhard Wolff „(LUPUS)“ zum Ortschronisten berufen. Ca. 7 600 Einwohner mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren leben in Wriezen.
1985 - Am 15. März ist Einweihung der Kindergarten/ Kinderkrippen-Kombination am Volksplatz (Schulberg). Im Juli: 400. Jahrestag der Wriezener Schützengilde, die zurzeit jedoch nicht besteht. Am 11. November: Gründung des „ Wriezener Carneval Clubs“ (WCC).
1986 - Im Januar: 250g Wriezener Landbrot kostet 30 Pfennig. Am 22. Juni: Die Turmuhr der katholischen Kirche schlägt wiede Nördlich der Stadt werden Vorratsgruben und Pfostengruben von Gebäuden einer jungbronzezeitlichen Siedlung des 10. Jahrhunderts vor Christi gefunden. 21. August: Motorcross mit 30 000 Zuschauern.
1987 - Am 14. Januar fällt bei minus 27 Grad Celsius alle zwei Stunden der Strom aus. 23. April: Um 15.00 Uhr wird das ehemalige Conradsche Haus auf dem Markt gesprengt.
1989 - 26. April: Der Imkerverein feiert sein 100-jährges Bestehen. 1. Mai: Der MC Wriezen startet sein 50. Motocross; 25 000 Zuschauer. Am 1. Und 2. Juli fährt anlässlich der 650-Jahrfeier von Altreetz ein von einer Dampflok der Baureihe 52 gezogener Zug von Wriezen nach Neurüdnitz. 28. Oktober: Um 18.00 Uhr treffen sich ca. 500 Bürger zu einer spontanen und nicht genehmigten Demonstration. 30. Oktober: Bürgerforum in der Allende-Schule; 31. Dezember: Wriezen hat 7 034 Einwohner.
1990 - 19. März: Bundestagswahl: Beteiligung 69,4 %; SPD 1 305 Stimmen = 36,8 %, CDU 1 193 Stimmen = 33,6 %, FDP 402 Stimmen = 11,3 %, PDS 326 Stimmen = 9,2 %, Bü 90/Grü 208 Stimmen = 5,9 %, Reps. 64 Stimmen = 1,8 % Sonstige 120 Stimmen = 4,4 %. 6. Mai: Kommunalwahlen: Stimmenberechtigt 5 26 Bürger; Anzahl der Wähler 4 051 = 77,3 %; Bund Freier Demokraten 60 %, SPD 14 %, PDS 10,5 %, CDU 9,5 %, DBD 3,9 %, Grüne 1,8 %, DFD 0,3 %. 25. Mai: Erste Generalversammlung der „Raiffeisen Bank und Handelsgenossenschaft Wriezen“. 20. September: Umfirmierung der AWG. 22. September: 34 Strafgefangene brechen die Zellentüren auf du fordern vom Dach aus Amnestie. 3. Oktober: Feier zum Tag der Deutschen Einheit auf dem Marktplatz. 31. Dezember: Wriezen hat 6 967 Einwohner.
1991 - 2. Januar: =Praxis Dr. Friesz für allgemeine Medizin als erste freie Praxis eröffnet. 10. Januar: Wriezen nimmt den Kampf um das künftige Gymnasium auf. 22. Januar: Wriezen erhält das erste Bürgertelefon „Rund um die Uhr“. 1. April: Aus der ehemaligen Poliklinik in der Krausenstraße wird das Ärztehaus mit frei praktizierenden Ärzten: Dr. Kitzler – Gynäkologie, Dr. Kuhlbars – Orthopäde, Dr. Zapel – Chirurgie, Frau Tetzner – Kinderheilkunde, Dr. Groth – allgem. Medizin. 15. April: Seniortreff „Plauderstübchen“ wird eröffnet. 20. April: Gründung des Fördervereins Marienkirche e. V. 7. Mai: Reichelt eröffnet seinen Markt in Wriezen. 1. Heimattreffen der ehemaligen Wriezener in der Stadt. 22. Mai: Wiedergründung des Schützenvereins „ Schützengilde Wriezen 1585 e. V.“ 22. August: Wriezen hat wieder ein Gymnasium. 26. September: Eine neue Marktsatzung tritt in Kraft. 16. Oktober: Gründung des gemeinnützigen Bildungs- u. Beschäftigungsverein Wriezen e. V. 4. November: Bußgeldkatalog (Amtsblatt 11/ 92) aufgestellt. 5. November: Grundsteinlegung für das neue Klärwerk. 22. November: Das Wriezener Jugendblasorchester spielt in Bonn. 12. Dezember: Wriezen bewirbt sich um den Sitz der künftigen Kreisstadt. 31. Dezember: 6 845 Einwohner leben in Wriezen auf einer Fläche von 18 132 617 qm.
1992 - 6. Januar: Es gibt wieder einen Polizeiposten in Wriezen. 10. Januar: Grundsteinlegung für ein neues Heizhaus am Krankenhaus. 15. Januar: Bildung des „Amtes Wriezen“. 16 von insgesamt 27 Wriezener Umlandgemeinden unterschreiben Vereinbarung zur Amtsbildung. 31. Januar: In den Schulen der Stadt sind 1 082 Schüler eingeschult. 18. Februar: Wiedereröffnung der renovierten Adlerapotheke in der Friedrichstraße. 11. April: Neuer Kinderspielplatz in der Kirchhofstraße mit Kinderfest übergeben. 2. Mai: Neues Einkaufszentrum in der Freienwalder Straße übergeben. 19. Mai: Der Angelverein „Hechtreißer“ wird in das Vereinsregister eingetragen. 21. Mai: Unter dem Protest der Bevölkerung werden die Linden vor dem Rathaus gefällt. 31. Mai: Wriezen hat Bewerbung um Kreisstadt eingereicht. 3. Juni: Meuterei im Wriezener Gefängnis. Von 38 Strafgefangenen brechen 9 aus. 4. Juni: Die Apothekerin Birgit Rhode eröffnet die Skorpion-Apotheke in der Wilhelmstraße. 7. Juni: Plan: erstmals Pfingsten wieder im ehemaligen Itritz. Doch zu heiß und trocken. Innenminister bläst alles ab. 8. Juni: Die Zuckerfabrik Thöringswerder besteht 125 Jahre. 11. Juni: Das „Wriezener Wochenblatt“ (WWB) erscheint erstmalig. 18. Juni: Hochbehälteranlage für Mischwasser übergeben. Gründung des Trink- und Abwasserzweckverbandes. 23 Juni: Gründung des Fördervereins „Marienstift e. V.“ 24 Juni: Das Amt „Wriezen-Land“ wird in Bliesdorf gegründet. 21 Gemeinden aus 3 Kreisen gehören hm an. 1. Juli: Die Feuerwehrgasse wird offiziell in das Straßenregister aufgenommen. 6. Juli: Wriezener Senf wird wieder produziert. 15. Juli: Erneut brechen 4 Strafgefangene aus dem Gefängnis aus. Insgesamt gibt es 1992 15 Ausbrecher. 10. August: Wriezen gibt die allgemeine Berufsschule zugunsten Freienwalde ab. 13. August: Die Motocross-Strecke soll geschlossen werden; Unterschriftensammlung. 1. September: Richtfest am Wohn- und Geschäftshaus Wilhelmstraße 22-24. 5. September: Volksangeltag an den Torfteichen mit 135 Teilnehmern. Auf dem Hof der Schule in der Gartenstraße steht eine 250-jährige Ulme. Gründung eines Gewerbevereins. Bei Bauarbeiten im Bereich der Wilhelmstraße/ Magazinstraße werden Reste des bis zu 3½ Meter tiefen spätmittelalterlichen nördlichen Stadtgrabens angeschnitten. 31. Dezember: Wriezen hat 6 719 Einwohner.
1993 Am 1. Juli: erhält Wriezen die Postleitzahl 16269. Uwe Siebert tritt von seinem Posten als Bürgermeister zurück. Die Stadtverordneten bestellen Frau Ingrid Schulz zur Bürgermeisterin. Damit hat Wriezen zum ersten Mal in seiner Geschichte ein weibliches Stadtoberhaupt. 7. Oktober: Das Oderbruchgymnasium wird offizielle Partnerschule des Engelbert-von-Berg-gymnasium in Wippenfürth. 5. Dezember: Kommunalwahl: UWG 2 975 Stimmen, SPD 2 465 Stimmen, FDP 1 839 Stimmen, PDS 1 011 Stimmen, CDU 864 Stimmen. Bürgermeisterwahl: Uwe Siebert 2 327 Stimmen. Am 18. Dezember wird das neue Gebäude der Raiffeisenbank in der Wilhelmstraße eröffnet. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 1 814 ha. Wriezen gehört zum Kreis Märkisch-Oderland, Kfz-Kennzeichen MOL 31. Dezember: Wriezen hat 6 611 Einwohner.
1994 - Letzte Kampagne der Zuckerfabrik Thöringswerder. Vom 5. April bis 9. April: deutsch-belgisches Jugendtreffen in Wriezen. 23. April: Die historische Tanksäule am Markt wird mit einem Konvoi historischer Fahrzeuge wieder eingeweiht. 2. Mai: Grundsteinlegung für die Marktpassage. 11. September: Landtagswahlen: SPD 59,3 %, PDS 16,0 %, CDU 15,0 %, FDP 3,8 %, Bündnis 90/ Grüne 3,1 %, Sonstige 9 %. Zu den naturgeschützten Gehölzen zählen die Stieleiche am Markt, die Sommerlinde an der Nordseite des Friedhofs (Klingellaubenlinde) und die Schwarzpappel am Stadtsee. 16. Oktober: Bundestagswahl: Wahlbeteiligung 59,9 %, SPD 1 421 Stimmen = 47,6 %, CDU 807 Stimmen = 27 %, PDS 521 Stimmen = 17,4 %, FDP 105 Stimmen = 3,5 %, Grüne 74 Stimmen = 2,5 %, Republikaner 35 Stimmen = 1,2 %, Sonstige 25 Stimmen = 0,8 %. 15. Dezember: Der Apotheker U. Schulz eröffnet in der neu erbauten Marktpassage die Marien-Apotheke als 3. Apotheke in der Stadt. 31. Dezember: Wriezen hat 6 533 Einwohner.
1995 - 21 Januar: Offizielle Einweihung der Arztpraxen am Markt, die Bereits am 3. Dezember 1994 eröffnet wurden. 8. März: Wiedereröffnung der Justizvollzugsanstalt. 22. März: Gründung des Vereins „Sicher leben in Wriezen“. 30. März: Pastor Martin Fuchs wird Ehrenbürger der Stadt. 12. April: Eröffnung der Touristeninformation am Wasserturm Bahnhofstraße. 1. Juni: Wiedereröffnung des Storchenturms Altgaul. 31. August: Einweihung des Wanderwegs „Liebers Höhe“. 16. September: 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr. Zur Unterstützung des Anliegens der Freiwilligen Feuerwehr wird die „Humpentafel“ gegründet. Im November kauft der Verein „Pro Wriezen“ das Gebäude der ehemaligen Malzfabrik. 31. Dezember: Die Bodenpreise betragen zwischen 40,- und 90,- DM pro qm. 31. Dezember: Wriezen hat 6 494 Einwohner.
1996 - 8. Januar: Die Oder ist vom Haff bis nach Kienitz zugefroren. 6. März: Am Berliner Berg wird eine deutsche 250-kg Bombe mit russischem Zünder, der mit Holzkeilen befestigt ist, gefunden und entschärft. 5. Mai: Volksabstimmung zur Fusion Berlin-Brandenburg: Von 5 0 95 Wahlberechtigten nehmen 2 991 an der Abstimmung teil (58,7 %). Für die Fusion 1 079 Stimmen, gegen die Fusion 1 888 Stimmen, 24 Stimmen ungültig. 23. Mai: Konstituierung des Fremdverkehrsvereins „ Oderbruch“. 8. Juni: Starke Regenfälle führen zur Überflutung von Straßen und Kellern. 15. Juni: Erstes Abitur in Wriezen seit 1955. 15. Juni und 16. Juni: Landesmeisterschaft i Schutzhundesport. 27 Juni: Grundstein für den Funktionstrakt am Wriezener Krankenhaus gelegt.22. Juli: Ausstellung „Perspektiven für Wriezen“ im Rathaus eröffnet. Studentische Visionen auf dem Prüfstand der Öffentlichkeit. Im September werden im Zuge der Umgestaltung des Marktplatzes die Grundmauern des alten Rathauses freigelegt. Dabei stößt man auf Reste einer bronzezeitlichen Siedlung. 28. August: Der Stadtwald hat eine Fläche von 252 ha. Dominierend ist die Kiefer mit 90 ha unter 40 Jahren und ca. 20 ha über 100 Jahre alten Bäumen. 13. September: Richtfest für den Turnhallenneubau am Gymnasium Freienwalder Straße. 28. September: Einweihung der als Fußgängerboulevard umgebauten Wilhelmstraße mit einem Straßenfest. – 786 957 Pflastersteine wurden verlegt. 18. Oktober: Die neuerbaute Kanalbrücke wird eingeweiht. 17. November: Am Volkstrauertag erfolgt die Einweihung der Gedenkstätte für die Gefallenen vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof. Gleichzeitig wird der neu gestaltete Soldatenfriedhof übergeben. Im Dezember wird die naturgeschützte Schwarzpappel am Stadtsee gefällt. 31. Dezember: Wriezen hat 6 470 Einwohner.
1997 - Am 1. April und am 7. April ist der Komet Hale-Bopp mit besonderer Leuchtkraft nordwestlich Wriezens zu sehen (etwa 40° über Nordwesthorizont). Am 23. März hat er mit 197 Millionen Kilometer den geringsten Erdabstand. Er raste mit etwa 160 000 Stundenkilometer. Er wird im Jahr 2378 wieder erwartet. 9. April: Richtfest am Funktionstrakt des Krankenhauses. 28. Mai: Challenge-Day in Wriezen. Die Post zieht in neue Räume im Gewerbegebiet in der Freienwalder Straße. 7. Juni: Eröffnung des Stadtmuseums in der ehemaligen Malzfabrik. 18. Juni: Wriezen hat 6 497 Einwohner – 3 131 Männer, 3 366 Frauen. 22. Juni: Die katholische Kirchengemeinde feiert ihr 150-jähriges Bestehen. 23. Bis 29. Juni: Festwoche anlässlich 750 Jahre Wriezen mit Stadtfest am 28. Juni, 20 000 Besucher in der Stadt. 23. Juli: 300 Luftwaffensoldaten der Luftabwehrraketenschule Sanitz und rund 200 Marinesoldaten der Marineschule Parow beziehen im Gymnasium Quartier und werden zum Schutz der Oderdeiche bei dem derzeitigen Hochwasser eingesetzt. Kommandeur: Oberst Volker Böhle, Kommodore im Flugabwehrraketengeschwader 2, Bad Sülze. 30. Juli: 1 000 Mann der Marinesicherungsbrigade Glückstadt beziehen Quartier. Kommandeur: Fregattenkapitän Hamann. – Oberst Böhle und seine Soldaten verlassen d8ie Stadt. Insgesamt sind 8im Oderbruch 15 000 Soldaten unter Generalmajor Hans-Peter von Kirchbach im Einsatz. 7. August: 700 Marinesoldaten unter Fregattenkapitän Manfred Usczek kommen zur Ablösung nach Wriezen. 20. August: In der dritten Augustwoche wird der vom Bildhauer Horst Engelhardt in Eichwerder geschaffene Teufelsbrunnen auf dem Markt aufgestellt. 28. August: Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, in Erinnerung an das Hochwasser 1947 und an die Hochwasserabwehr 1977 einen jährlichen Deichtag zu begehen. 7. September: Volksabstimmung über den Marktbrunnen: Von 5 136 stimmberechtigten Bürgern stimmen 1 466 ab; davon sind 980 Bürger für und 481 gegen den Brunnen, 5 Stimmen waren ungültig. 30. September: Wriezen hat 6 531 Einwohner. Im November wird bei Erneuerungen der Freienwalder Straße das alte Kopfsteinpflaster freigelegt. 18. November: Eine 6-köpfige ausländische Räuberbande überfällt die Spielothek in Wriezen und raubt die Tageseinnahme. 19. November: Eine 4-köpfige Bande überfällt den Minimarkt gegen 20.00 Uhr und raubt die Tageskasse. Aus dem Stadtwald Wriezen wurden 39 Traktoranhänger Müll entsorgt.
1998 - 1. Januar: Die Gemeinden Altwriezen/Beauregard, Eichwerder, Ratsdorf und Schulzendorf werden zu Ortsteilen der Stadt Wriezen. Im Februar liegt Arbeitslosenquote bei 22,4 %. 18. März: Wriezen hat die jüngste Kindesmutter der Bundesrepublik. Der Kindesvater ist zugleich Vater der Kindesmutter! 18. April: Um 14.13 Uhr fährt die letzte Bahn von Wriezen nach Tiefensee. 150 Passagiere protestieren mit ihrer Teilnahme gegen die Stilllegung der Strecke, die vor 100 Jahren als Verbindung Wriezen-Berlin eröffnet wurde. 10. Juni: Seit 11 Uhr hat Wriezen wieder eine öffentliche Bedürfnisanstalt in der Wilhelmstraße, die von Bürgermeister. Uwe Siebert feierlich eingeweiht wird. 14. August: Eröffnung eines Informations- und Ausstellungszentrums in der Wilhelmstraße. 15. August: Auf dem Markt findet die feierliche Vereidigung von 303 Soldaten der Bundeswehr statt. Am Abend ist Großer Zapfenstreich. 25 000 Besucher sind in der Stadt. 18. September: Das Gymnasium erhält den Namen „Oderbruchgymnasium Leonhard Euler". 27. September: Bundestagswahl: Wahlbeteiligung: 67 %, Wahlberechtigte: 5 126 Stimmen abgegeben: 3 435, SPD 1 599 Stimmen = 45,6 %, CDU 698 Stimmen = 20,3 %, PDS 568 Stimmen= 16,5 %, DVU 136 Stimmen= 4 %, FDP 108 Stimmen= 3,1 %, Sonstige 108 Stimmen= 3,1 %, B 90/Grüne 67 Stimmen= 2 %, Republikaner 32 Stimmen = 0,9 %. Direktkandidaten: SPD 49,6 %, CDU 22 %, PDS 17 %, Republikaner 3,2 %, FDP 2,9 %, Sonstige 3,1 %, B 90/Grüne 2,3 % Kommunalwahl: (Stadt Wriezen ohne Ortsteile) SPD 3 842 Stimmen, UWG 1 703 Stimmen, FDP 1 570 Stimmen, CDU 1 567 Stimmen, PDS 1 434 Stimmen, B 90/Grüne 257 Stimmen. 27. November: In den Mittagsstunden ertönt zum ersten Mal nach dem Krieg eine zweite Glocke vom Turm der Marienkirche (750 kg schwer, gegossen in der Kunstgießerei Lauchhammer für 29 000 Mark, Inschrift: ,,Nun danket alle Gott''). Glockenweihe ist am 29. November um 14 Uhr. 11. Dezember: Um 10 Uhr erfolgt die Einweihung des neuen Funktionstraktes am Krankenhaus. 18. Dezember: Die Stadt erhält eine neue Hauptsatzung. Ende Dezember hat die Stadt 7 912 Einwohner, 707 Arbeitslose= 19,5 %. Die Verschuldung der Stadt beträgt knapp 11,5 Millionen Mark, das ist eine Pro Kopf-Verschuldung von 1 448 Mark.
1999 Im März Fertigstellung der neu gestalteten Magazinstraße. 25. April: Schweres Unwetter führt zur Überflutung zahlreicher Keller. 8. Mai: Anlässlich des 2. Deichtages Abschluss eines Patenschaftsvertrages zwischen der Stadt und der 5. Kompanie des Pionierbataillons 801 Storkow. 13. Juni: Europawahl: Wahlberechtigte: 5 236, abgegebene Stimmen: 1 041 = 19,9 %, SPD 351 = 33,7 %, CDU 312 = 30,0 %, PDS 253 = 24,3 % , FDP 32 = 3,1 % B 90/Grüne 23 = 2,2 %, NPD 17 = 1,6 %, Republikaner 9 = 0,9 %, Graue 1 = 0,1 %, Sonstige 54 = 52 % 3. September: Erster Spatenstich zur Erneuerung der Odervorstadt. 6. September: Landtagswahl: Wahlberechtigte: 5 197 abgegebene Stimmen: 2 228 = 42,9 %, SPD 990 = 45,6 %, CDU 495 = 22,5 %, PDS 418 = 19,1 %, DVU 188 = 8,6 %, FDP 41 = 1,7 %, B 90/Grüne 18 = 0,8 %, Sonstige 17 = 0,8 %, NPD 14 = 0,7 %. Direktkandidaten: SPD 61,7 %, CDU 19,3 %, PDS 14 %, FDP 3,0 %, B 90 2,0 %. 2. September: Bei der Wahl zur Miss Märkisch-Oderland in der Stadthalle Wriezen gewinnt die 21-jährige Wriezener Zahnarzthelferin Jeanette Schüler den Titel. 5. Oktober: Beginn des Baues eines kombinierten Fuß-Radweges von der Tankstelle bis zum Berliner Berg. 14. November: Zentrale Gedenkveranstaltung des Kreises Märkisch-Oderland zum Volkstrauertag. 15. November: Um 10.45 Uhr wird die dritte Glocke auf den Glockenstuhl von St. Marien gehängt. Gegossen in der Kunstgießerei Lauchhammer aus Bronze mit einem Zusatz Zinn trägt sie die Inschrift: ,,Lobet und preiset Ihr Völker den Herrn". Am 1. Advent (28. November) war nach 60 Jahren das vollständige Geläut zu hören. 17. November: Wriezen hat 7 797 Einwohner. Am 28. Dezember stirbt der katholische Pfarrer Karl-Heinz Hauptmann im Alter von 74 Jahren. Requiem und Totenmesse am 3. Januar 2000. 31. Dezember: Kriminalstatistik 1999: (in I<Jammern Aufklärungsquote) insgesamt 644 Delikte; Raub 8 (62,5 %), Körperverletzung 44 (93,2 %), Vergewaltigung 2 (100 %), Diebstahl gesamt 418 (39 %), davon Autoklau 24 (29,2 %), davon Fahrradklau (39,0 %), davon Ladenklau 35 (97,1 %), Brandstiftung (4 ,25 %), Sachbeschädigung 688 (25 %), Rauschgift 21 (90,5 %), Tatverdächtige gesamt 258, davon Kinder u. jugendliche 44,2 %, Nichtdeutsche 9,7 %. Durch Luftbildaufnahmen wird nordöstlich der Stadt ein mittelslawischer Ringwall entdeckt.